Suche nicht nach Lösungen, suche das Problem !

Sinnlose Meetings

Wer hat noch nicht Stunden und Tage in sinnlosen Meetings verbracht, die kein greifbares Ergebnis haben – zumindest keines, das die Organisation wirklich voran bringt? Der häufigste Grund dafür ist sehr einfach erklärt:

Eine Anzahl gute bezahlter Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind eingeladen, um ein gemeinsames Problem zu diskutieren und eine Lösungen dafür zu finden. Selbstverständlich bringen alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen ihr „eigenes Bild“ des Problems mit. Alle haben schließlich unterschiedliche Sichtweisen, unterschiedliche Prioritäten und sind sehr unterschiedlich tangiert. Meistens haben einige bereits ihre eine „eigene Lösung“ – ausgesprochen oder auch nicht – parat. Genau hier droht das Meeting, in die falsche Richtung zu laufen.

Nach einer kurzen und knappen Einführung beginnt bereits die Schlacht, um die „eigene Lösung“ durchzusetzen, weil man natürlich selbst den „besten“ Überblick zu haben glaubt. Es geht drum, wer hat Recht und wer hat Unrecht. Am Ende gewinnt ein Teilnehmer oder eine Teilnehmerin – sehr oft weiter oben in der Hierarchie des Unternehmens als die übrigen. „Gewinnen“ heißt aber leider auch, dass alle anderen das Meeting als Verlierer verlassen.

Bei genauerem Hinsehen ist jedoch tatsächlich niemand im Unrecht, weil alle Sichtweisen zur selben Realität des Problems gehören! Wenn man dies ignoriert, wird es schwer, die Organisation motiviert zu halten und tatsächlich voran zu bringen!

Sinnvolle Meetings

Das oberste Ziel guter Meetings ist, dass alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen ein umfassendes Verständnis des Problems bekommen, anstelle von Beginn an den Streit um eine vermeintlich gute Lösung vom Zaun zu brechen. Meetings, die von der Kultur respektvoller Neugierde für die übrigen Sichtweisen geprägt ist, führen am Ende zu einfachen Entscheidungen und besseren Lösungen, die zudem sehr einfach zum Fliegen gebracht werden können.

Wenn du es schaffst, dass alle im Raum dasselbe Bild des Problems im Kopf haben, fällt allen die beste Lösung für die Organisation meistens wie ein reifer Apfel in den Schoß!

Tipp

Kultiviere das neugierige und respektvolle Nachfragen, welche unterschiedlichen Sichtweisen existieren und – vor allem – warum das so ist. Lass keine Lösungsvorschläge zu, bevor nicht jeder Teilnehmer und jede Teilnehmerin das selbe Bild des Problems im Kopf hat.

Stelle sicher, dass niemand unter Druck in eine passive Rolle kommt – es geht schließlich nicht darum, Gewinner zu küren und Verlierer zurück zu hinterlassen.

Sollte trotzdem keine gute Lösung zu finden sein, erzwinge sie nicht. Traue dich, Entscheidungen zu vertagen, denn nur wenige sind wirklich dringend.

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Latest Comments

  1. Interessanter Aspekt, da habe ich noch garnicht drüber nachgedacht.